Schon vor längerer Zeit hab ich bei meinen Facebook/Instagram-Kumpel Robin einen Stapel Samples aus seinem Bestand gejagt und darunter war auch ein Laphroaig Cairdeas. Es handelt sich dabei um die 2018er Feis Ile-Ausgabe aus Bourbon & Fino Sherry Casks abgefüllt mit 51,8% Alkoholgehalt. Ich habe tatsächlich noch nie einen der regelmäßig erscheinenden Cairdeas probiert, da ich immer zu faul war, um den Hype mitzumachen und mich schnell um eine Flasche zu bemühen. Vielleicht werde ich meine Faulheit ja nach diesem Sample bereuen.
Aroma:
Salz, Jod, Torf und Möwenscheiße erobern direkt meine Nase und erklären mir klar und deutlich „Ich bin ein Laphroaig“. Der Whisky ist dabei allerdings nicht gewohnt stürmisch, sondern kriecht eher schüchtern aus dem Glas. Vanille, frisches Holz, Akazienhonig und Aprikosen gesellen sich zu den typischen Laphroaig-Noten, was alles aus den Bourbonfässern zu stammen scheint. Noten vom Fino Sherry suche ich vergeblich, es sei denn diese sorgen dafür, dass dieser Laphroaig irgendwie süffig wirkt.
Geschmack:
Asche, kalter Rauch, Aprikosen und Lemongras sind die ersten Eindrücke, die mir der Dram auf der Zunge liefert. Die 51,8% sind vorhanden, aber eher schüchtern. Verkohltes Holz, bittere Orangenmarmelade, angebranntes Karamell, Vanille, Salz und Jod folgen auf den ersten Eindruck und trotz all dieser recht eindrücklichen Noten, bleibt der Dram seltsam zurückhaltend. Fino Sherry suche ich wieder vergeblich.
Abgang:
Mittellang mit kalter Asche, Jod, erstmals richtig phenolischer Rauch, Erde, Vanille und ein wenig Honig.
Fazit:
Ein irgendwie gebändigter, zahmer, süffiger Laphroaig - Grundsätzlich ein durchaus schmackhafter Whisky, aber die Erwartungshaltung an einen Laphroaig erfüllt er bei mir überhaupt nicht. Objektiv betrachtet „In Ordnung“. Subjektiv betrachtet „Hmm…“. Ich bereue jedenfalls nicht, dass ich bisher noch keinen Cairdeas im Glas hatte, falls die alle so sind. Kann man trinken, muss man aber nicht.