Nach Einstellung der Säsongswhisky-Serie, die Abfüllungen wie den Blomstertid oder den Grönt Te hervorgebracht hatte, stellt Mackmyra nun mit der Moment-Serie seine zweite bekannte Abfüllungsreihe mit einer letzten Abfüllung ein: der Mackmyra Virvelvind ist ebendiese letzte Abfüllung und seit ein paar Tagen auf dem Markt erhältlich.
Zusammengestellt aus First Fill Bourbon Fässern gebrannt in 2007, First Fill Bourbon Smoke-Fässern aus 2010, First Fill schwedische Eiche aus 2010 und Second Fill Oloroso-Fässern aus 2010 sind die einzelnen Bestandteile also 12 bis 14 Jahre alt. Der Virvelvind soll dabei an die allererste, mir leider unbekannte, Moment-Abfüllung namens Medvind erinnern. Durchgängig gelagert in der Bodas Mine wurden 2.049 Flaschen mit 46,8% Alkoholgehalt abgefüllt……und offensichtlich wurden auch ein paar 5cl-Samples befüllt, denn meines bekam ich direkt von Mackmyra zugesandt.
Wie üblich gebe ich dem Mackmyra viel Zeit im Glas, bevor ich damit beginne, ihn zu verkosten, denn das tut ihm nach meiner Erfahrung sehr gut. Bin schon gespannt, was mich erwartet.
Aroma:
Minimaler Rauch, Aprikosen, Lemongras und frisch abgebrochene, grüne Äste sind die ersten Noten, die der Virvelvind in meiner Nase hinterlässt. Mandarine, Vanille, Eukalyptus, Heidekräuter sowie ein bei Handwärme deutlich stärker hervorkommender Rauch gesellen sich dazu und machen den Whisky zumindest in der Nase für mich schon mal zu einem sehr gefälligen, spannenden Kandidaten. Hoffentlich geht das so weiter.
Geschmack:
Dunkle Schokolade, breiige Eiche, Heidekräuter, aschiger Rauch und angebrannter Kaffee von gestern erreichen meinen Gaumen und zeigen hier erstmal eine eher bittere Seite des Virvelvind. Nicht unangenehm bitter, aber schon hart auf der Kante balancierend. Mit der Zeit kommen Vanille, Muskat, Walnussschalen und eine leicht fruchtige Säure (einer nicht ganz reifen Apfelsine nicht unähnlich) aus dem staubtrockenen Whisky heraus. Je länger der Virvelvind im Mund verweilt, umso mehr kommt das Holz durch.
Abgang:
Eiche und angekohltes Nougat bleiben mächtig lange und warm am Gaumen kleben. Vorher zeigen sich noch Walnüsse, Tabakkrümel, Heidekräuter und Vanille, die aber deutlich früher ausblenden.
Fazit:
Das ist definitiv kein ganz einfacher Whisky, denn die Eiche ist schon ordentlich präsent und das muss man wirklich mögen. Der Virvelvind balanciert hart auf der Kante, um nicht in Richtung „zu viel Eiche“ zu kippen, und schafft das auch, was ihn aber für viele Genießer zu einer schwierigen Angelegenheit machen dürfte. Alle anderen Noten wie der Rauch, die Säure, die Trockenheit, die Kräuter und die Vanille passen sich gut in die Eiche ein, dürften aber gerne präsenter sein. Ich persönlich mag den Virvelvind, würde ihn aber wirklich nur Liebhabern eichenlastiger Whiskys empfehlen. Aktuell ist er zwischen 106 und 120 € zu bekommen.