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Whisky of Voodoo - Dancing Cultist

10. August 2023

Blair Athol 12 Jahre - First Fill Red Wine Cask

Die „Whisky of Voodoo“-Serie von Brave New Spirits ist nun schon vor über einem Jahr erschienen und mindestens der „Dancing Cultist“, der gerade in meinem Glencairn atmet, ist trotzdem noch gut zu bekommen. Hab die Flasche damals direkt bei Erscheinen gejagt und irgendwie sind immer andere Flaschen vor sie gesprungen, aber jetzt war es endlich soweit: 12 Jahre, First Fill Red Wine Cask und 50,5% sind Rahmendaten, die mir grundsätzlich schon mal sehr gefallen, dazu dieser Voodoo-Kram und spannende Label - Vorm Verkosten bin ich daher direkt positiv gestimmt.

Aroma:

In heftigster norddeutscher Überraschung hebe ich beim ersten Verriechen eine Augenbraue: Vanille und Marzipan hatte ich als allererste Aromen nun wirklich nicht erwartet - Steht da wirklich „First Fill Red Wine“ auf der Flasche? Es dauert fast 30 Minuten, bis mit Rotwein vollgesogenes Holz, Möbelpolitur, Leder und Kirschen die Führung übernehmen. Eine sehr herbe Blutorange, ein überreifer Pfirsich, Haselnüsse und auch ein paar Heidekräuter verstecken sich noch im Hintergrund. Erstmal sehr gefällig.

Geschmack:

Der Blair Athol kommt sehr trocken, mit leicht pfeffriger Schärfe, fetten Tanninen und einer guten Portion Vanille auf meiner Zunge an. Eichenwürze, Blutorange, dunkle Schokolade, Heidekraut, Muskat, Walnüsse und Malzbonbons zeigen sich im zweiten Schluck und ziehen den Dram auf die eher bittersüße Seite. Gut für den späten Sommerabend.

Abgang:

Staubtrocken und lang, insbesondere weißer Pfeffer, rote Trauben, Nüsse und Eichenwürze hallen lange nach. Vanille, Tannine und Schokolade sind ebenfalls da, blenden aber früher aus.

Fazit:

Dunkel, bittersüß, staubtrocken und trotzdem ein nussig-würziger Blair Athol. Erstaunlich, dass ein First Fill Cask dem sonst so leichten Profil des Blair Athol nur so wenig anhaben kann. Man muss die Rotweineinflüsse schon mögen, aber dann wird man auch mit einem leckeren Dram belohnt. 12 Jahre, unabhängig abgefüllt, First Fill Fässer, erhöhte Trinkstärke und Rotwein sorgen aus meiner Sicht dafür, dass diese Abfüllung mit den derzeit aufgerufenen 63-70 € auch noch sehr ordentlich bepreist ist.

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