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Tormore 10 Jahre - Ex-Islay Cask

19. September 2024

Tormore 10 - Watt Whisky

Nachdem mich damals in 2020 das Inaugural Release des zu diesem Zeitpunkt ganz neuen unabhängigen Abfüllers Watt Whisky mächtig begeistert hatte (Ein Secret Orkney 16 Jahre aus dem Brandy Butt), hab ich mich darum gekümmert, an weitere Abfüllungen von dort zu kommen und so ist unter anderem dieser 10 Jahre alte Tormore aus einem Ex-Islay-Hogshead mit 57,1% Alkoholgehalt bei mir gelandet. Tormore ist ja erklärtermaßen eine meiner Lieblingsbrennereien und ein bisschen Rauch und dann auch nur ein einfaches Hogshead ohne Sherrygedöns - Das passte für mich und ich hab blind zugeschlagen. Bin schon gespannt, ob ich richtig lag mit meinem Bauchgefühl.

Aroma:

Ganz leichter aschiger Rauch, ordentlich Vanille, Muskatnuss und überraschend viele rote Früchte begrüßen meine Nase - Ist das vielleicht doch keine reine Bourbonfassreifung? Dunkles Malz, ein wenig rote Grütze und Eukalyptus runden den Geruch ab. Erstmal durchaus gefällig, aber auch überraschend. Die annähernd 60% sind nicht zu erkennen.

Geschmack:

Der Alkoholgehalt macht sich beim ersten Schluck dann doch bemerkbar, aber das kommt natürlich nicht unerwartet. Ab dem zweiten Schluck kann dann die Analyse starten: Was sofort auffällt ist ein Kaffeegeschmack, der am ehesten an Kahlua erinnert. Der Whisky ist ölig, dickflüssig und aschig, Walnussschalen, altes Holz, Vanille und Malzbonbons kommen noch hervor. Zusätzlich rede ich mir irgendwie ein, dass der Whisky ganz leicht grasig ist, aber vielleicht ist das auch nur so, weil ich das bei Tormore einfach erwarte. Die Sherryaromen aus der Nase sind vollständig weg.

Abgang:

Staubtrocken. Wirklich staubtrocken. Aber so richtig staubtrocken. Kalter Kaffee, Malz, altes Holz, Asche. Und staubtrocken.

Fazit:

Ich gestehe, dass ich etwas vollständig anderes erwartet hatte, denn der Tormore-Fan in mir hatte gehofft, dass doch etwas mehr von den typischen, von mir so geliebten, Tormore-Noten in diesem Whisky vorhanden wären, aber das Ex-Islay Cask setzt sich schon mächtig durch. Ich mag rauchigen Whisky und dieser ist auch absolut in Ordnung, aber die Erwartungshaltung war halt völlig anders. Die Abfüllung ist ein wirklich gut trinkbarer Raucher, aber halt auch einfach kein Tormore. Hier passiert das, was ich bei Sherrywhiskys immer kritisiere: Fass killt Destillat. Kann man trinken, kann man aber auch lassen.

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