Inchgower 11 Jahre - First Fill Bourbon
Irgendwann im Sommer 2020 im Tea Room von Scotia Spirit in Köln lief mir der Inchgower 11 Jahre von James Eadie über den Weg. Er stand so harmlos guckend zwischen all diesen anderen offenen Flaschen zum Probieren und irgendwie kam ich nicht an ihm vorbei: Fassstärke mit 57,8%, First Fill Bourbon und noch dazu (für eine Bourbonfassreifung) in einem richtig schönen, satten Mahagoni-Ton - Manchmal bin ich halt doch Farbtrinker. Nach dem Verkosten war sofort klar: von dem muss eine Flasche mit.
Aroma:
Im ersten Moment sagt die Nase: „Da ist ein Bourbon im Glas, mach das rein, was du wirklich verkosten willst.“ Vanille, Akazienhonig, Datteln, Sommerwiese und gemähtes Gras - Alles in voller Dröhnung und von der Fassstärke aus dem Glencairn gedrückt. Dazu kommen frisches Malz, Salz, geröstete Kaffeebohnen und dunkles, morsches Holz. Lecker.
Geschmack:
Satte Röstaromen von angebranntem Rührkuchen und dem letzten Schluck Kaffee aus der versifften Bürokanne. Salz und Algen kombiniert mit dunklem Malz, Muskatnuss, dunklem Pfeffer und Vanillepudding. Alte Eichenbretter in einer besonders würzigen Fassstärke.
Abgang:
Dunkel, würzig und malzig. Espresso, Vanille und Pfeffer. Mittellang, salzig und staubtrocken.
Fazit:
Ich hab es im Eingangstext ja schon verraten: diesen Whisky mag ich einfach. Klassische Bourbonreifung in Fassstärke, würzig und sogar ein bisschen maritim. Es ist sicherlich nicht der richtige Whisky, um begeisterte Sherrywhiskytrinker von einer reinen Bourbonfasslagerung zu überzeugen, denn er hat schon heftige Noten, aber der trifft halt auch einfach absolut meinen Geschmack. Preislich liegt der Inchgower aktuell bei 70-75 €, was für mich in Ordnung ist.