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Glenrothes 13 Jahre - The Magician

29. August 2020

Glenrothes 13 - The Magician - whic Tarot

Heute fand ich in meiner Zeitungsrolle am Briefkasten ein kleines, kostenlos übersandtes, Sample-Päckchen von Melisa von whic und es enthielt den bereits in diversen Beiträgen angekündigten ersten Whisky aus der neuen Tarot-Serie. Häufig ist es bei solchen Samples so, dass direkt dabeisteht (sinngemäß) „Erscheinungstag xx.xx.xxxx, bitte vorher nichts veröffentlichen.“ Da ich wusste, dass der 01.09. der Erscheinungstag sein sollte, hab ich das Päckchen erstmal beiseite gelegt, entdeckte aber gegen frühen Abend die ersten Posts von Usern mit bereits erhaltenen Flaschen. Ich hatte die Pressemitteilung nämlich nicht richtig gelesen, in der stand, dass Newsletter-Abonennten von whic bereits früher einkaufen konnten. Naja, wenn das so ist, kann ich ihn auch gleich verkosten. Frau und Kinder sind früh ins Bett und so nebenbei zum bereits 100x gesehenen „Ritter der Kokosnuss“ ein paar Notes schreiben, ist eigentlich eine schöne Abendbeschäftigung, bevor ich noch irgendwas sinnvolles mache.

Genug gelabert, auf zum Dram: es handelt sich um einen Glenrothes, 13 Jahre alt, aus einem First Fill Sherry Butt, abgefüllt in Fassstärke mit satten 61,8%. Grundsätzlich sind die modernen First Fill Sherry-Abfüllungen mir allein wegen ihrer sehr dunklen, ja gerne mal fast schwarzen, Farbe ein absoluter Graus, daher bin ich schon mal sehr froh, dass dieser Dram eher in einem satten Gold vor sich hin schimmert.

Aroma:

Die Fassstärke zeigt auch nach zwanzig Minuten im Glas noch eine klar erkennbare, kühlende Schärfe, dafür gibt es aber auch jede Menge Kirschen und Pflaumen, dazu Muskatnuss und Aprikosen. Dem folgen grüne Bananen, Vanille, Heidekräuter, Wildblumen und dunkle Schokolade. Die Nase bietet insgesamt also wenig Überraschungen, ist aber sehr rund und aufeinander abgestimmt. Mit Wasser gibt es mehr Nüsse, aber auch nochmal deutlich mehr alkoholische Schärfe.

Geschmack:

Ich hatte jetzt erwartet, dass die 61,8% kurz meine Zunge überrollen und ich danach erst beginnen kann, Aromen herauszufiltern, aber der Magician ist trotz der Fassstärke dann doch überraschend mild. Klar, zeigt sich hier ein kräftiger Dram, aber er bringt erstmal nur viel Wärme, frisches Leder, Ingwer und Malz mit. Danach machen sich dann, begleitet von großer Trockenheit, Kirschen, Nüsse, dunkle Schokolade, angebranntes Stockbrot, bittere Kräuter und Eiche bemerkbar. Ein bisschen Wasser kitzelt aus dem Dram Nüsse, Nüsse und Nüsse heraus, gefolgt von Kirschen und Erdbeeren, Honig und Wildkräutern, aber auch hier deutlich mehr Schärfe als ohne Wasser.

Abgang:

Mittellang, wärmend, leicht pfeffrig, ein karamellisiertes Stück Eiche, viel Muskat, Tannine und ein wenig Gras. Mit Wasser hallt der Dram lang und pfeffrig nach.

Fazit:

Ein kräftiger und wärmender, klassischer Sherry-Glenrothes, der aber insgesamt auch wenig überrascht. In Fassstärke sehr gut zu trinken, aber Wasser tut ihm erstaunlicherweise nicht gut. Preislich gibt es an einem unabhängig abgefüllten, dreizehnjährigen Glenrothes für 99 € nichts auszusetzen, denn das ist aktuell halt so. Persönlich würde ich mir den Magician nicht kaufen, aber ich bin auch kein riesiger Fan solcher First Fill Sherry-Abfüllungen. Kann aber klar erkennen, dass der Whisky durchaus seine Berechtigung hat und viele Liebhaber finden wird. Wer sich alle Informationen rund um die neue Tarot-Serie von whic holen möchte, guckt am besten hier: whic Tarot
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