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Caol Ila 7 Jahre - Madeira Finish

26. Juli 2020

Caol Ila 7 Jahre - Madeira Finish - Dream Whisky

Gerade gestern hab ich in meinem Blogbeitrag noch geschrieben, dass bei mir rein der Geschmack des Whisky zählt und ich nichts auf Farbe, Label oder Werbung gebe. Zumindest für die heutige Abfüllung gilt: das stimmt vielleicht nicht so ganz. Na klar, die Rahmendaten „Caol Ila, 7 Jahre, Madeira Cask Finish, 55,5%“ sind genau mein Beuteschema, aber den Ausschlag mir erstmals eine Flasche direkt bei einem unabhängigen Abfüller in Italien zu bestellen, gab ganz klar und eindeutig das Label:

Hier bringt Dream Whisky es fertig, die abfüllereigenen Tasting Notes in einem wirklich schönen Artwork direkt aufs Label zu packen: ein Seehund, Rosen, ein Kohlenfeuer und Himbeeren.....oder um mal die italienischen Tasting Notes unten auf dem Label zu übersetzen: „Von der Meeres Brise bis zum Lagerfeuer am Strand. Vom Duft der Rose bis zur wilden Himbeere.“ (Danke an Andrea Caminneci für die Übersetzung). Optisch großartig, dazu noch fein geriffelt, macht das Label allein zum Zeigen schon eine Menge her. Wenn jetzt noch der Whisky mithalten kann....
Abfüller ist übrigens „Dream Whisky“ - Guckt Euch deren Website ruhig mal an. Bin irgendwie auf Instagram über die gestolpert und konnte mich nicht zurückhalten.

Aroma:

Süßlicher, speckiger Lagerfeuerrauch ist sofort präsent, dazu kommen maritime, salzige, fast ein wenig medizinische Noten. Dazu Orangen, Zitronengras, Erdbeeren und Heidekräuter. Die 55,5% sind präsent, aber fügen sich angenehm ins Aroma ein. Nach längerer Zeit im Glas bleibt am Ende viel in Honig mariniertes Fleisch zurück.

Geschmack:

Im ersten Moment ist der Caol Ila mild und süß, bevor der junge wilde Islay-Whisky aus ihm herausspringt und den Mund mit warmem, scharfem Rauch füllt. Es gibt Vanille, Pfeffer, Erdbeeren, Pflaumen im Speckmantel, bittere Orangenmarmelade und ein frisch aus dem Meer gezogenes Eichenbrett. Er ist nicht zurückhaltend, sondern gibt einem klar und direkt zu verstehen, was er kann.

Abgang:

Sehr trocken und lang. Herbe Eiche, leicht medizinisch, Eukalyptus im Hintergrund. Ganz spät bleibt noch Kaffee am Gaumen.

Fazit:

Der ist schlicht und einfach lecker. Jung und ungestüm, wild und direkt, aber gerade das macht hier den Charme aus. Das einjährige Finish im Madeira Cask nach vorher sechs Jahren Ex-Bourbon-Cask macht den Dram nicht kaputt, sondern lässt ihm eine feine Unterstützung zukommen. Einziger Nachteil: der Preis. 80 € für 500ml - Das ist schon ein ordentliches Brett. Für mich ganz persönlich ist er es wert, allerdings auch nur, weil die tolle Gestaltung mich so sehr anspricht, dass ich allein dafür ein paar Euro drauflege. 

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