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Bunnahabhain 25 Jahre

23. Februar 2023

Bunnahabhain 25 - 46%

Jeder kennt diese kleinen Läden wie „vom Fass“ in denen man sich Spirituosen, Öle und andere Dinge direkt aus dem Fass oder großen Glasbehältern abfüllen lassen kann. So ein Laden ist auch das „Sylter Fässchen“ aus Westerland, in dessen Shop ich mich ein wenig ausgetobt hab: Ardbeg, Caol Ila, Bowmore, Glenturret und noch einiges mehr wanderte von dort in Apothekerfläschchen zwischen 100 und 500ml in meinen erweiterten Trinkvorrat. Dabei war auch der 25 Jahre alte Bunnahabhain im Glencairn direkt vor mir. Was ich über diesen Whisky weiß? Er hat 46% Alkoholgehalt. Das ist alles, aber bei 31,90€ für 200ml, was hochgerechnet etwa 112€ für eine Flasche wären, musste ich diesen 25er Bunna einfach probieren.

Aroma:

Meine Nase ist noch auf dem Weg zum Glas, da bin ich mir schon sicher: Sherryfass. Lila Trauben, in Alkohol eingelegte Pflaumen und süße Kirschen kommen mir schön fruchtig, aber trotzdem angenehm gesetzt und zurückhaltend aus dem Glas entgegen. Haselnüsse, Pfirsich, helles Holz und eine leichte Säure unterstützen die vorherigen Noten zu einem sehr harmonischen Gesamtbild.

Geschmack:

Sowohl süffig als auch ölig erreicht der Bunnahabhain meine Zunge und bringt im ersten Moment eine leichte Pfeffernote mit. Anschließend kombinieren sich Pflaumen und Kirschen mit Walnussschalen, kaltem Kaffee und Schokolade in Edelbitter, bevor sich morsche Eiche bemerkbar macht. Gegen Ende gibt es dann entweder minimalen Rauch oder aber fett angebranntes Toast.

Abgang:

Staubtrocken, mit Kaffee und Nougat, matschigen Pflaumen und altem Holz. Mittellang.

Fazit:

Wie allgemein bekannt, sind Sherryreifungen nicht meine Komfortzone, daher muss ich diesen Bunnahabhain auf zwei Arten einordnen: für mich persönlich ist dieser Whisky „nett“ - Im Positiven wie im Negativen. Mehr aber auch nicht, weil halt nicht meine Baustelle. Wenn ich versuche, die Abfüllung neutral einzuordnen, dann glaube ich, dass es ein durchaus ordentlicher, aber nicht überragender Sherrywhisky ist. Keine Sherrybombe, aber schon klar erkennbar, dazu durchaus süffig und eher was für den Winter. Schmeckt man die 25 Jahre? Ich hätte dem Bunnahabhain blind vermutlich etwa 15-18 Jahre gegeben, 25 hätte ich nicht erkannt.
Am Ende gilt: einen 25er Bunna für diesen Preis zu probieren - Damit macht man rein gar nichts falsch.

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