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Ardbeg Smoketrails - Côte Rotie Edition

7. März 2025

Ardbeg Smoketrails - Côte Rotie - Travel Retail

Ardbeg und ich - Wir haben so unsere Probleme miteinander: Die Whiskys dieser Brennerei mag ich häufig sehr gerne, aber mir ist in den letzten Jahren das Marketing rund um die ganzen Abfüllungen dermaßen auf den Sack gegangen, dass ich begonnen hab, die Marke unbewusst zu ignorieren. Dazu kamen die geringen Verfügbarkeiten und die höchst ambitionierten Preise, was es nicht besser gemacht hat. Auch jetzt noch halte ich die ganzen Geschichten rund um die neuen Abfüllungen für völlig übertrieben, aber immerhin kann man wieder zu vernünftigen Preisen an Flaschen kommen. Die Geschichten rund um die Abfüllungen dagegen......


Der Smoketrails ist eine Abfüllung für den Travel Retail und nach einer Manzanilla-Reifung kam inzwischen eine Côte Rotie Edition auf den Markt: Eine Vermählung aus Ex-Bourbon Cask und Weinfässern in denen normalerweise ein Syrah gelegen haben dürfte, welcher als ein fruchtig-holziger Rotwein gilt, der eine lange Lagerung braucht. Da Rotweinreifungen mir aktuell sehr liegen, konnte ich an der Flasche nicht vorbeigehen, als ich sie im Angebot im Duty Free Shop auf einer Fähre gesehen hab. 


Aroma:


Im ersten Moment findet meine Nase ausschließlich ganz klassische Bourbon Cask- und Ardbegnoten: Dieser zitronenhaltige warme Rauch mit jeder Menge Vanille und Teer. Erst Handwärme und eine Menge Geduld kitzeln den Rotwein raus: In Alkohol eingelegte lila Kirschen, saftige Brombeeren und süße Preiselbeeren halten sich fein, aber erkennbar im Hintergrund. Die Nase gefällt mir schon mal.


Geschmack:


Ich mag fassstärkenversaut sein, aber der erste Eindruck am Gaumen ist ein wenig wässrig……bis Islay durchkommt: Ein randvoller uralter Kneipenaschenbecher in den irgendjemand dunkle Schokolade und eine Zitronenschale gelegt hat, kombiniert mit morschem Holz, angebranntem Toast und einem Hauch rote Frucht, wobei ich mir bei Letzterem nicht wirklich sicher bin, ob diese Note wirklich da ist oder ob ich sie nur finden will, weil ich sie bei Rotweinreifungen erwarte. 


Abgang:


Lang, mit dem Rauch vom Lagerfeuer von gestern, kaltem Kaffee, verkohlter Eiche, weißem Pfeffer und Vanille.


Fazit:


Solide. Nicht komplex, nicht überragend, nicht besonders eindrücklich, sondern schlicht und einfach ein ganz solider, gut trinkbarer Whisky. Die Rotweinfässer kommen für meinen Geschmack viel zu wenig zur Geltung, aber das macht diesen Smoketrails nicht weniger süffig. Kann man gut mal haben, muss man sich aber nicht für verrenken.


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