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Tormore 2002 - Côte Rotie Cask

5. August 2019

Tormore 2002. - Gordon & MacPhail - Côte Rotie Cask

Auch nach nun diversen Jahren des Whiskygenusses stolpert man immer wieder über Destillerien, von denen man noch nie einen Malt getrunken hat. So geht es mir vor diesen Tasting Notes mit Tormore. Den Namen hab ich schon oft gelesen, aber irgendwie sind sowohl mein Blick als auch mein Gaumen bisher immer daran vorübergeglitten - Aber warum ist das eigentlich so? Ecosia liefert mir ein paar Rahmendaten: Speyside, hauptsächlich Bestandteil vom Chivas und Long John, süß, fruchtig, sommerlich und süffig als anscheinend typisches Geschmacksprofil. Die hier verkostete, vierzehnjährige Abfüllung aus einem First Fill Bourbon Fass mit abschließendem fünfmonatigen Finish in Côte Rotie Casks, einem französischen Rotwein, ist Bestandteil der mir bisher ausschließlich positiv aufgefallenen Hermitage Wood-Serie von Gordon & MacPhail.

Aroma:

Sehr weich und schüchtern präsentiert sich der Tormore und ich muss mit der Nase schon ordentlich arbeiten, um sein Geruchsprofil zu ermitteln. Erdbeeren und Wildblumen tauchen zuerst auf, Vanille und Karamell folgen. Zuletzt geben ein ganz milder Kaffee und etwas lakritzähnliches; Süßholz vielleicht. Gefällige Nase, auch wenn ich diese erst hart rauskitzeln musste.

Geschmack:

Soweit einem Whisky das möglich ist, legt dieser sich beinahe zärtlich auf die Zunge, schmiegt sich fluffig an den Gaumen und versucht sich zuerst als Marmelade mit Whiskygeschmack zu tarnen. Erdbeere ist weiterhin präsent, Kirsche kommt kräftig hinzu und Vanille spielt rein. Durch ein leichtes Prickeln auf der Zunge macht sich der Alkohol dann plötzlich bemerkbar und verwandelt den Malt in eine Art Kir Royal. Sehr süffig, geschmeidig und gefährlich.

Abgang:

Am Ende präsentiert sich tatsächlich noch Eiche, die mit einem Kirschrumtopf und Schokolade zu einem eher mittellangen, sommerlich süßen Abgang verschmilzt. Harmonisches Ende.

Fazit:

Diese Abfüllung ist im besten Sinne ein Sommerwhisky und ich habe das Gefühl, als wenn der Großteil meiner Eindrücke vom Rotweinfinish bestimmt wird, denn einen Destilleriecharakter kann ich nicht entdecken. Vielleicht ist der Tormore aber auch grundsätzlich so zurückhaltend, dass ein Finish ihn immer unterbuttern wird. Werde sicherlich nochmal versuchen, einen Tormore ohne Finish zu probieren, um einen weiteren Eindruck zu bekommen. Dieser verkostete Malt war letztlich im besten Sinne nett, aber wenig komplex oder fordernd. Durchschnitt.
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