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Longrow 11 Jahre

24. Juli 2019

Longrow 11 Jahre – Springbank Society Bottling – Refill Re-Charred Sherry Butts 

Seit längerer Zeit bin ich jetzt in Abstimmung mit einem Freund Mitglied der Springbank Society und habe es nicht bereut: neben frühzeitigen Informationen rund um neue Abfüllungen und Events, einem Preisnachlass auf die Core Range, einen schönen Newsletter, usw. gibt die Society auch zweimal im Jahr ein „Society Bottling“ raus. Die Bottlings selbst erscheinen in ähnlicher Manier meistens zwei/drei Jahre später als offizielle Abfüllung und sind daher eher nichts für Sammler, aber wenn jemand Springbank einfach gerne trinkt, kann ich die sehr empfehlen. Da die beiden Abfüllungen davor (Springbank Port 15 Jahre und Hazelburn Sauternes 10 Jahre) mich ordentlich von den Socken gehauen hatten, war die Vorfreude groß als ich den nun vor mir stehenden 11jährigen Longrow aus dem Refill Re-Charred Sherry Butt öffnete. Im November 2007 gebrannt, im März 2019 mit 56,9% abgefüllt, versprach „Refill Re-Charred Sherry“ erstmal Würze, Vanille, Karamell, viel Holz. Passt grundsätzlich alles hervorragend zum stark rauchigen Longrow. Ob es geklappt hat?

Aroma:

In der Nase zeigt die Fassstärke schon mal, dass sie eine ist und dampft mir sofort kraftvoll, rauchig und süß entgegen. Mit mehr Luft kommen kräftige, dunkle Kirschen, Küchenkräuter, Karamellpudding und Brackwasser hinzu. Das Sherryfass hält sich noch dezent zurück. Lässt man dem Glas eine zeitlang Handwärme zukommen, kommt der Malt noch deutlich besser raus. Wärme und Ruhe scheint er ausgezeichnet zu vertragen.

Geschmack:

Zuerst zeigt sich eine angenehme, karamellige Süße, die von speckigem, pfeffrigen, nassen Rauch umspielt wird. Warme Kirschen, die erwartete Vanille taucht auf und die Küchenkräuter aus der Nase lassen sich jetzt in Kardamon, Ingwer und Zitronengras zu einer sehr angenehmen Würze aufspalten. Das Holz macht sich ebenfalls bemerkbar und bringt kalte Nässe mit, bevor dann alles in einer süßen Gemengelage untergeht.

Abgang:

Lang und rauchig, das salzige, holzige Brackwasser kommt durch, bevor es ordentlich trocken wird. Ein wenig karamellisierte Kirsche bleibt am Ende haften.

Fazit:

Wer auf Torfrauch und Frucht steht, kommt mit diesem Longrow voll auf seine Kosten. Man braucht aber durchaus Geduld mit diesem Malt, denn er entfaltet sich erst nach einer ordentlich langen Zeit im Glas. Gerade Handwärme tut ihm richtig gut und bringt ihn voll auf Touren. Meine Erwartungen jedenfalls hat er voll erfüllt und ist seinen Preis von damaligen 56 Pfund (etwa 62 €) allemal wert. Gehandelt wird er derzeit für 130 €, was leider überteuert ist, weshalb ich mich umso mehr freue, dass ich damals zwei Flaschen ergattern konnte. Wenn ihr irgendwo noch ein Sample ergattern könnt, kann ich nur zum Probieren raten.
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