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Ardbeg Smoketrails

31. Oktober 2022

Ardbeg Smoketrails - Manzanilla Casks

Ich bin, im Gegensatz zu früher, kein großer Fan von Ardbeg mehr, weil mich die Werbung und das ganze Gebaren in den letzten Jahren ordentlich abgeschreckt haben und so lasse ich Ankündigungen neuer Abfüllungen inzwischen einfach an mir vorbeirauschen. So stand ich dann neulich auf meinem Rückflug aus den USA ziemlich überrascht vor dem „Ardbeg Smoketrails“, der gerade in meinem Glencairn vor sich hin atmet. Schnell mal übers Handy nachgeguckt: aktuell gibt es diesen Whisky ausschließlich im Terminal 5 von Heathrow, aber er soll Schritt für Schritt auch an andere Flughäfen kommen. 1 Liter Ardbeg, 46%, Manzanilla Cask, 69 Pfund - Ach, warum nicht. Spontankauf.

Manzanilla ist ein heller Likörwein, der trotzdem zu den Sherrys gezählt wird. Ich erwarte also einen hellen Sherry-Raucher und die goldgelbe Farbe gibt mir schon mal eine erste kleine Bestätigung.

Aroma:

So hab ich Ardbeg in Erinnerung: warmer, aschiger Rauch, Salz und jede Menge Zitrone. Hinzu kommen hier eine gute Portion Vanille, saftige Trauben, Heu, getrocknete Kräuter und Nüsse sowie helles Holz und eine minimale Kupfernote.

Geschmack:

Nach der Nase hatte ich mir eine Art „süffigen“ Ardbeg erwartet, aber der erste Schluck belehrt mich eines besseren: „süffig“ und „Ardbeg“ ist ein Widerspruch in sich: die Asche einer frisch ausgedrückten Zigarre kombiniert sich mit altem ausgelatschten Leder, Kaffeebohnen, Grillkohle und schwarzem Pfeffer, bevor Walnussschalen, Kupfer, morsche Eiche und hmmm warmer Stein (?) sowie Bratapfel, Minze und eine undefinierbare Säure bei diesem staubtrockenen Whisky hervorkommen.

Abgang:

Lang und trocken, Zigarrenasche bleibt am Gaumen kleben, verkohltes Holz, Walnussschalen und Kupfer.

Fazit:

Hmm. Also der Smoketrails ist ok, aber nun wirklich keine Offenbarung. Der Rauch und der Manzanilla können die Jugend des Whiskys nicht annähernd überdecken, also haben wir hier einen klassischen Ardbeg in jung mit ein bisschen Süße. Kann man kaufen, muss man aber nicht.

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