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Karl I. - Emperor‘s Dram

24. März 2020

Karl I. - Emperor‘s Dram - Blended Malt

Eigentlich wollte Sascha vom Whisky-Land in Würselen mir nur ein kleines BenRiach-Sample schicken, aber irgendwie ist ihm vermutlich aus Versehen noch ein Sample seiner ersten Eigenabfüllung „Karl I.“ mit ins Päckchen gefallen. Bevor er das Sample noch zurückfordert, hab ich es mir mir schnell ins Glencairn gekippt und mache mich drüber her.

Karl I. war es, der als König von England im Jahre 1644 erstmals Steuern auf Whisky erhob, daher könnte ich mir gut vorstellen, dass dieser Dram nach ihm benannt ist. Dass das Whisky-Land in Würselen in der Nähe der Kaiserstadt Aachen liegt, ist bei der Namensgebung sicher noch ein netter Nebeneffekt.

Der Whisky wurde am 22.11.1996 gebrannt und am 23.09.2019 mit 54,8% in Fassstärke abgefüllt, ist daher also gute 22 Jahre alt und erhielt ein Amarone Cask-Finish. Gleichzeitig ist es aber ein Blended Malt, weshalb die exakten Daten auf dem Label erstmal verwirren können. Es handelt sich hier wohl um einen Burnside-Whisky, d.h. um einen Balvenie mit einem Teelöffel Glenfiddich. Farblich gleich er ein wenig dem polierten Nussbaum meines Wohnzimmertisches.

Aroma:

Als Erstes gibt es eine ordentliche Portion überreife, alkoholgeschwängerte Pflaumen, Johannisbeeren und rote Trauben auf die Nase. Der Dram kann seine Fassstärke nicht verbergen, aber diese passt hervorragend zum restlichen Aroma. Kaffee, Zimt, Nelke, Bitter Lemon und Karamell geben sich noch die Ehre.

Geschmack:

Der Dram beginnt mild auf der Zunge und tastet sich dann mit zunehmender Schärfe den Gaumen entlang. Er hinterlässt auf seinem Weg Kaffee, Nougat, Pflaumen, Brombeeren, Karamell und Bitter Lemon sowie Eiche und Röstaromen.

Abgang:

Mittellang, viel Kaffee, ordentlich Eiche und eine Bitternote, die an Löwenzahn oder Rucola erinnert.

Fazit:

Ich bin kein großer Kaffee-Fan, weshalb es dieser Dram ein bisschen schwer bei mir hat. Er riecht großartig, schmeckt sehr ordentlich und versagt auch nicht beim Abgang. Wenn der Kaffee nicht wäre, fände ich ihn vermutlich richtig, richtig gut. Wer Kaffee aber mag, wird mit Karl I. sehr glücklich.
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