Der Hazelburn CV war ein NAS-Whisky der berühmten Brennerei aus Campbeltown, der zuletzt als eine Art Einstiegsdroge in die Springbank-Welt zwischen 2010 und 2013 erhältlich war. Um diesen Malt bereits vorab zu bewerben, gab es 2009 ein 3er-Set aus 200ml Flaschen mit dem Springbank CV, dem Longrow CV und dem Hazelburn CV, welches man gelegentlich noch auf Auktionen und tief versteckt in den Spezialitäten-Ecken der Whiskyhändler findet. Mein Set steht jedenfalls schon ewig bei mir rum und jetzt war es mal an der Zeit den Hazelburn daraus zu öffnen. Das „CV“ bei diesem Malt steht für „Curriculum Vitae“, also „Lebenslauf“, und soll meines Wissens verdeutlichen, dass der Whisky aus Fässern verschiedensten Alters und verschiedenster Art kreiert wurde. Das genaue Alter und die genaue Zusammensetzung sind unbekannt, lediglich die 46% Alkoholgehalt sind gesichert.
Aroma:
Dieser Hazelburn braucht Zeit im Glas und zusätzlich tut ihm Handwärme sehr gut, damit er sich öffnet. Ansonsten gibt es hauptsächlich erdigen, leicht säuerlichen Muff. Knapp 40 Minuten Atemzeit und ein bisschen Wärme sorgen für klar erkennbare Noten: Akazienhonig, unreife Äpfel, Salz, Algen und eine leere Zigarettenschachtel zeigen sich der Nase. Ein Hauch matschige Mandarinen und ein wenig Pattex sind ebenfalls vorhanden.
Geschmack:
Der Hazelburn landet dumpf und bitter auf der Zunge: muffiges Holz, Röstaromen, kalter Kaffee und Muskatnuss dominieren den Geschmack. Salz, Walnussschalen, Altöl und uralte, vergorene Mandarinen sind ebenfalls zu finden, aber das war es dann auch schon. Hmm….überragend ist das nicht.
Abgang:
Kurz und bitter, mit Mandeln, Espresso und Holz, Lebkuchen und Ingwer.
Fazit:
So sehr ich auch Springbank-Fanboy bin, kann ich den irgendwie nicht loben: er braucht ewig Zeit im Glas und Wärme, um überhaupt Aroma zu entwickeln, ist im Mund dann hauptsächlich bitter und später dann schnell weg. Dieser Hazelburn kann das gewohnte Spingbank-Niveau nicht halten und ist einfach unterm Durchschnitt. Schade.