Gilors Peated - 5 Jahre
Schon vor ein paar Wochen hat mich ein zweites Samplepaket von Basil mit neuen deutschen Whiskys erreicht und irgendwie bin ich die ganze Zeit nicht dazu gekommen, mich damit zu befassen. Jetzt aber ist die Zeit da und ich habe mir einen 5 Jahre alten Gilors Peated rausgesucht, der mir mit der romantischen Umschreibung „Stinker, Fahrradschlauch, Erdölfass, Drecksack“ ans Herz gelegt wurde......und wenn man schon mal etwas so poetisch umschrieben bekommt, dann muss man es auch probieren.
Der Whisky ist abgefüllt mit 42% Alkoholgehalt und stammt aus der Brennerei Henrich in Hessen, deren Whisky ich bisher noch nie probiert hab.
Aroma:
Ich weiß sofort, was mein Samplegeber Basil mit der Umschreibung „Fahrradschlauch“ meint: es ist nicht, der Geruch des Mantels oder des Schlauchs selber, sondern der Durf der abgestandenen Luft, die man aus einem Schlauch ablässt. Diese Kombination aus Gummi, Fisch und Talkum ist direkt zu erkennen, dazu kommen definitiv aschiger Zigarettenrauch, nasser Hund, Vanille, ein wenig Aprikose und Kettenfett. An dieser Stelle kommen bei mir erste Zweifel am Geschmackssinn meines Samplegebers auf....
Geschmack:
Asche, eine Silbermünze und Schokolade werden mir von meiner verwirrten Zunge als Erstes zurückgemeldet, die von diesen Eindrücken zwar überschwemmt wird, aber trotzdem zusätzlich noch Eindrücke wie „sanft und cremig“ anzeigt. Vanille, rosa Pfeffer und ein ölgetränkter Lappen sind ansonsten noch zu erkennen.
Abgang:
Kurz, malzig, relativ dünn, metallisch und schokoladig.
Fazit:
Ein merkwürdiger Dram ist dieser Gilors Peated. Dieses metallisch-ölig-fischige mit der kalten Asche und dazu dieses leichte-cremige-schokoladige mit der Vanille - Das ist schon eine schräge Kombination. Eigentlich mag ich schräge Drams, aber nun muss ich wohl meine Definition von schräg anpassen. Den Gilors Peated mag ich nämlich gar nicht.