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Caol Ila 9 - The War of the Peat

31. Oktober 2019

The War of the Peat II of XIII - Caol Ila 9 Jahre - Ex-Bourbon Cask

Bereits eine knappe Woche vor der Veröffentlichung übersandte mir whic.de ein Sample vom The War of the Peat II of XIII, einem neunjährigen Caol Ila aus einem Ex-Bourbon Cask, abgefüllt mit 56,8 % und nicht kühlgefiltert. Dieser Caol Ila ist der zweite Teil einer Serie von dreizehn torfigen Whisky (oder wie die Pressemitteilung es blumig sagt: einer Saga von Torf und Rauch), die der Onlinehändler und inzwischen auch verstärkt unabhängige Abfüller whic.de gerade mit ordentlich Aufwand aufgelegt hat. Näheres zur Serie (oder Saga) wie die Pressemitteilung und den Werbetrailer findet ihr unter www.whic.de/war-of-the-peat ....und den Whisky gibt es da natürlich auch.

Zum ersten mal in meiner bisher ja erst kurzen Zeit als Blogger bekam ich vor der offiziellen Veröffentlichung ein Sample übersandt, hab mich gefreut und es dann zum demnächst Verkosten bei mir hingestellt......und dann fing mein Kopf, wie vermutlich bei vielen ähnlichen unbedarften Bloggern vor mir auch, an zu arbeiten:

Ich wollte doch eigentlich nur ein bisschen über Whisky bloggen, weil ich dieses Getränk so faszinierend finde, einfach die Drams besprechen, die ich zuhause stehen hab, die ich mit Kumpels verkoste oder die ich beim Sampletausch ergattern kann. Reines Hobby halt, kein Stress und ein paar Leuten erzählen, welchen Whisky ich warum für interessant, verkostungswert oder großartig halte.....und plötzlich bekomme ich von Abfüllern Samples zugeschickt und es wirkt irgendwie wie Arbeit, wenn ich das jetzt bespreche und bin ich jetzt eine „waschechte Nutte der Werbung“ (entschuldigt den sicherlich nicht angemessenen Ausdruck, aber es war das Erste, was mir in den Sinn kam, weil sich der Wirt meiner Lieblingskneipe immer als „waschechte Nutte der Gastronomie“ bezeichnet)? Ich habe nie gedacht, dass ich mir wegen einem kleinen Blog mal diese Fragen stellen müsste, weil ich vielleicht unbedarft war, aber vermutlich sind schon hunderte Blogger an diesem Punkt gewesen und haben für sich dann Leitplanken setzen müssen, wie sie mit diesem Thema umgehen. Hier also nach ordentlich Grübelei die Leitplankeń, die ich mir setzen kann und möchte:
  • Meine Beiträge sollen immer einen Mehrwert für den Leser haben, der über reine Werbung hinausgehen muss.
  • Ich bin niemals objektiv oder neutral, sondern habe aufgrund meines Lebens und meiner Erfahrungen eine eigene Sicht auf die Welt und natürlich Whisky im besonderen und will das authentisch rüberbringen.
  • Meine Beiträge müssen mir selber Spaß machen, sonst sind sie den Aufwand nicht wert.
Heißt für diesen Blogeintrag: ich glaube, dass die Tasting Notes zum The War of the Peat II of XIII einen Mehrwert für diejenigen haben, die über einen Kauf nachdenken, und dass diese Notes möglichst früh veröffentlicht werden müssen, denn der Ballechin I of XIII war so schnell ausverkauft, dass das eigentlich nur Blindkäufe gewesen sein können. Außerdem hätte ich den Caol Ila ohnehin gerne verköstigen wollen, weil ich die unmittelbare Zielgruppe für torfigen Whisky bin und dann kann ich auch darüber schreiben.

So, genug gelabert, denn während ich die obigen Gedankengänge niedergelegt habe, hatte der The War of the Peat II of XIII zwanzig Minuten Zeit sich im Glas zu entwickeln und ist jetzt zur Verkostung bereit.

Aroma:

Die Werbeabteilung bei whic hat nicht gelogen: Torfrauch, klassischer Torfrauch. Kein Schwefel, keine Asche, aber auch kein Speck. Klar und deutlich definiert, nicht übertrieben, aber gewohnt Caol Ila-angenehm. Dazu eine leichte Note von Bitter Lemon und nassem Kies - Beides muss ich aber wirklich mühsam rauskitzeln. Eher ein verschlossener Geselle also. Also mal drei/vier Tropfen Wasser rein, ordentlich geschwenkt, dran gerochen und huiii, der Rauch kommt deutlicher raus, eine Alkoholnote macht sich bemerkbar und jetzt auch deutlichere Fruchtnoten: wieder Lemon, Banane, eine undefinierbare, zuckrige Süße und Vanille.

Geschmack:

Aschiger Rauch ganz klar und deutlich, verkohltes Holz und eine Würze, die mich an Pilze erinnert. Im Hintergrund kämpfen süß und salzig um Aufmerksamkeit, aber sobald sie diese bekommen, verstecken sie sich gleich wieder im Rauch. Mit Wasser kommen die Asche- und Holznoten noch deutlicher raus und süß und salzig wandeln sich in Richtung Südsee: Mango, Fisch, Chili.

Abgang:

Asche und Holz bleiben mittellang am Gaumen kleben, Salz kommt hinzu, keinerlei Frucht mehr. Mit Wasser wird der Abgang länger und aschiger, dafür verschwindet allerdings alles andere.

Fazit:

Ein klarer und direkter Whisky. Nicht komplex, keine Zurückhaltung, einfach geraderaus. Ganz typisch Caol Ila. Insgesamt für mich persönlich keine Offenbarung oder (um die Werbung zu diesem Dram aufzugreifen) keine Invasion meiner Geschmackssinne. Solide, einfach solide.

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