Als ich auch für mich überraschend von whic.de, einem deutschen Online-Whiskyhändler und zunehmend auch unabhängigen Abfüller, mit einem Sample des Ballechin 12 Jahre versorgt wurde, war ich sofort äußerst glücklich: das Marketing zu dieser neuen Serie von dreizehn Abfüllungen torfiger Whiskys namens „The War Of The Peat“ war mir in den Wochen vorher nämlich schon sehr positiv aufgefallen. Spannender Trailer, schöne Bilder, kreative Texte und alles unter ein übergreifendes Thema gestellt - Sowas erlebt man bei Whisky selten und war daher auffällig. Auch wenn mir das übergreifende Science Fiction-Thema nicht wirklich zusagt und die Zeichnungen auf dem Label mich alten Surrealisten eher an Salvador Dali erinnern, so freue ich mich auf jeden Fall über den kreativen Grundgedanken des Abfüllers und eine kurzweilige Werbung (Hier gibt es mehr dazu:
https://whic.de/war-of-the-peat). Die Veröffentlichung des „The War Of The Peat I of XIII“ hab ich dann leider urlaubsbedingt verpasst, so dass das Sample wie gerufen kann, denn allein aus Neugier hätte ich ohnehin versucht, ein Sample in die Finger zu bekommen.
Jetzt hab ich also den beworbenen Ballechin 12 Jahre aus einem Refill Sherry Cask vor mir im Glas. Ich glaube, alle wissen es, aber sicherheitshalber: Ballechin ist die rauchige Variante des Edradour, einer sehr kleinen aber feinen Destillerie aus den Highlands, die im Besitz des unabhängigen Abfüllers Signatory Vintage ist. Der Whisky selber ist mit 59,3% abgefüllt und zeigt eine klare Bernsteinfarbe.
Aroma:
Kalter, fein geräucherter Speck und ein Mix aus dunklen Früchten wie Kirschen, Pflaumen und Blaubeeren sind die ersten Gerüche, die meiner Nase entgegenkommen. Keines von beiden dominiert, sondern es entsteht ein gutes Miteinander in das hinein sich nach einiger Zeit eine würzige Note mischt, wie sie mir vom klassischen Glen Scotia sehr bekannt vorkommt: Kurkuma, Safran, Bergamotte und Kreuzkümmel. Beim Ansetzen zum ersten Schluck kommt dann noch eine leichte Klebstoffnote durch, dominierend bleibt aber der fruchtige, geräucherte Speck.
Geschmack:
Die Gewürze aus dem Aroma versammeln sich staubtrocken auf der Zunge und bringen sowohl Pfeffer als auch den ersten dreckigen Kaminrauch direkt nach dem Anfeuern mit. Ich muss fast husten so überrascht bin ich von der Trockenheit bis sich dann die fruchtige Süße aus dem Sherryfass begleitet von Eiche und Kaffee im Mund bemerkbar und alles wieder saftiger. Der erste Geschmack bleibt aber dominierend.
Abgang:
Lang, trocken und würzig, dominiert von dreckigem Rauch und Kaffee.
Fazit:
Der „The War Of The Peat I of XIII“ ist ein schöner, schmutziger, kräftiger Raucher, der in der Nase noch mit Fruchtigkeit wuchern kann, diese aber Schritt für Schritt verliert. Lecker, aber halt leider auch ausverkauft.
Ich habe das Sample, wie oben schon kurz erwähnt, kostenlos von whic.de zur Verfügung gestellt bekommen, dies hat meine Tasting Notes allerdings nicht beeinflusst oder mein Fazit gefördert.