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Teaninich 12 Jahre

6. Juli 2020

Teaninich 12 Jahre - Refill Hogshead

Die Highland-Brennerei Teaninich war lange Zeit so überhaupt nicht auf meinem Radar und in meinem Hinterkopf einfach als langweiliges „working horse“ von Diageo abgelegt, aber dann stolperte ich Anfang des Jahres über eine tolle Single Cask-Abfüllung von House of McCallum und seitdem versuche ich Teaninich ein wenig für mich zu entdecken.

Diesmal führt mich meine Entdeckungsreise zu einer 12 Jahre alten Abfüllung aus einem Refill Hogshead, die beim ersten Blick auch als Weißwein durchgehen könnte. Douglas Laing hat dieses Single Cask in seiner Old Particular-Serie im Dezember 2019 mit 48,4% abgefüllt. Obwohl die Flasche zu mehr als der Hälfte leer ist, probiere ich den Dram heute das erste Mal, denn ich konnte Sie als Anbruchflasche erwerben.

Aroma:

Eine feine Säure, die mich wie schon die Farbe an Weißwein erinnert, bestimmt anfangs meine Wahrnehmung, bevor Pfirsich, Marille und Vanille die süße Führung übernehmen. Honig, Granny Smith und ein wenig Eukalyptus bilden den Abschluss.

Geschmack:

Im ersten Moment ist der Teaninich überraschend scharf, packt dann aber wieder Pfirsich und diesmal auch Ananas aus. Dazu kommt ein leicht angebranntes Erdnussbuttertoast kombiniert mit bitterer Eichenwürze. Der Dram wärmt gut durch und trocknet den Mundraum aus.

Abgang:

Mittellang, wieder mit der bitteren Eiche, dazu mit hellen noch unreifen Aprikosen und Pfeffer.

Fazit:

Ein guter, süffiger, einfacher Dram, auch wenn er gegen Ende für meinen Geschmack einen Hauch zu bitter wird. Für einen 12 Jahre alten Malt eines unabhängigen Abfüllers von einer wenig erhältlichen Brennerei sind die derzeit aufgerufenen knapp 70 € völlig in Ordnung. Der sehr südfrucht-lastige Brennereistil macht Teaninich sehr prägnant und spannend.
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