Blog Layout

Springbank CV

30. August 2021

 Springbank CV - 2009

Der Springbank CV war ein NAS-Whisky der berühmten Brennerei aus Campbeltown, der zuletzt als eine Art Einstiegsdroge in die Springbank-Welt zwischen 2010 und 2013 erhältlich war. Um diesen Malt zu bewerben, gab es 2009 ein 3er-Set aus 200ml Flaschen mit dem Springbank CV, dem Longrow CV und dem Hazelburn CV, welches man gelegentlich noch auf Auktionen und tief versteckt in den Spezialitäten-Ecken der Whiskyhändler findet. Mein Set steht jedenfalls schon ewig bei mir rum und jetzt war es mal an der Zeit den Springbank daraus zu öffnen. Das „CV“ bei diesem Malt steht für „Curriculum Vitae“ also „Lebenslauf“ und soll meines Wissens verdeutlichen, dass der Whisky aus Fässern verschiedensten Alters und verschiedenster Art kreiert wurde. Das genaue Alter und die genaue Zusammensetzung sind unbekannt, lediglich die 46% Alkoholgehalt sind gesichert.

Aroma:

Leichter Lagerfeuerrauch, Meersalz, Zitronen und grüne Äpfel sind die ersten Assoziationen, die der Springbank CV in meiner Nase hervorruft. Hinzu kommen Motoröl, Fisch, Pflaumen und nasses Gras. Insgesamt wirkt er für einen Springbank ungewohnt glatt, dazu noch jung und schüchtern.

Geschmack:

Leicht muffig, staubig und mit einer überraschenden Portion schwarzem Pfeffer kommt der Dram erstmal auf der Zunge an. Dabei ist er ölig, mit unreifen Orangen, aber auch Cocktailkirschen sowie nassen Blättern und damit irgendwie sehr widersprüchlich: dreckig, süß, bitter. Wenn dann noch der Rauch aus feuchtem Torf hinzukommt, ist dieser Malt schon irgendwie speziell.

Abgang:

Mittellang und staubtrocken, unreife Äpfel, Honig, Orangen und altes, brüchiges Holz.

Fazit:

Wenn ich diesen Whisky blind vorgesetzt bekommen hätte, dann hätte ich gesagt „Schräg, aber gut“ - Da ich nun aber leider weiß, dass es ein Springbank ist, vergleiche ich ihn irgendwie automatisch mit dem hohen Niveau, welches ich sonst von dieser meiner Lieblingsbrennerei kenne. Dadurch bekommt er von mir eher ein „Ok, nett“ und lässt mich fast ein bisschen enttäuscht zurück. Ja, es sollte ein Einstiegsmalt sein, aber dass das besser geht, zeigt der Springbank 10. Kann man mal probieren, muss man aber nicht.
Share by: