Blog Layout

Glen Moray 11

26. Dezember 2019

Glen Moray 11 Jahre - Nymphs of Whisky

Vor zwei Wochen erreichte mich ein weihnachtliches Paket von Melisa von whic.de, die mir einen Sample des neuesten Drams aus der Nymphs of Whisky-Serie zum Probieren übersandte. Wenn es zeitlich bei mir passt, verkoste ich solche Samples ja gerne sofort, weil ich gar nicht die Geduld habe, Samples ewig liegen zu lassen, aber diesmal warfen sich mir haufenweise andere Flaschen und Samples und eine Blind Tasting Challenge in den Weg. So habe ich in den letzten Wochen nur mit großen Interesse die Notes zu diesem Dram auf vielen anderen Blogs gelesen, die meine Neugier durchaus angefacht haben, so dass es jetzt an diesem zweiten Weihnachtstag für mich soweit ist: die Familie liegt nach getaner Völlerei bereits im Bett, während ich alleine mit einer Nymphe auf der Couch sitze und darauf warte, dass Jack Gruber in etwa 45 Minuten vom Nakatomi Plaza fällt.

Die Nymphe in meinem Glas ist also ein elfjähriger Glen Moray aus dem Bourbon Hogshead abgefüllt mit 51,1% und leuchtet goldblond vor sich hin.

Aroma:

Zitrusnoten, weiße Trauben, Vanille und ein Cider machen sich in meiner Nase zuerst bemerkbar. Später kommen noch Birnen und ganz eindeutig Zitronenmelisse hinzu (Bin extra nochmal in die Küche gelaufen und hab an unserer Pflanze geschnuppert). Die Nase ist sehr direkt und macht keine großen Komplexitätssprünge mit mehr Zeit im Glas. Die über 51,1% Alkohol sind sehr rund eingebunden.

Geschmack:

Der Dram zeigt sich sehr mild, cremig und rund mit Zitronengras, Äpfeln und weißen Trauben, während der Alkohol überhaupt nicht präsent ist. Wenn ich es nicht besser wüßte, hätte ich auf höchstens 43% getippt. Eine ganz leichte Pfeffernote kommt danach zum Vorschein, die aber schnell von bitterer Orangenmarmelade und staubtrockener Eiche abgelöst wird.

Abgang:

Der kurzzeitig Auftritt des Pfeffers auf der Zunge war offensichtlich nur das Vorspiel für das Finish, denn hier bleibt ewig lang eine Pfeffernote am Gaumen kleben, während der Rest des Glen Moray bereits lange verschwunden ist. Hier hatten sich kurz Vanille und weiße Trauben gemeldet, die aber schnell austrocknen. Der Pfeffer aber bleibt.

Fazit:

Ein wirklicher schöner, direkter Dram, der es einem einfach macht, ihn zu mögen. Kein Komplexitätswunder, aber wirklich entspannt zu trinken. Die derzeit vom Exklusiv-Abfüller whic.de aufgerufenen 60 € ist er auf jeden Fall wert.
Share by: