Blog Layout

Double Barrel Macallan/Laphroaig - 8 Jahre

12. September 2021

 Double Barrel Macallan/Laphroaig- 8 Jahre - Blended Malt

Bei einem Kurzurlaub in Dänemark bin ich in einem Whiskyladen über den nun vor mir im Glas befindlichen „Double Barrel Macallan/Laphroaig“ gestolpert und bevor ich wieder klar denken konnte, stand ich mit der frisch erworbenen Flasche in der Hand vor dem Laden. Immer noch in meinem Kopf ein „Wer kippt denn Macallan und Laphroaig zusammen und verlangt dann auch noch nicht mal viel Geld dafür? Das müssen doch eigentlich zwei schlechte Fässer gewesen sein……“ - Aber ich musste diesen Whisky einfach probieren, wenn zwei der heutzutage Hyprebrennereien in einem Blended Malt zu haben sind.

Douglas Laing hat diesen Whisky in seiner Double Barrel-Serie bereits im Jahr 2009 abgefüllt und mit 46% Alkoholgehalt in die Flaschen gebracht. Er ist 8 Jahre alt, nicht kühlgefiltert und nicht gefärbt und Letzteres sagt mir beim Blick auf die Farbe des Drams, dass hier wohl zwei Bourbonfassreifungen für diesen Blend genutzt wurden. Wieviel dabei von welchem Malt verwendet wurde, ist leider nicht bekannt.

Aroma:

In der Nase beginnt es mit der ganz klassischen, kühl-rauchigen Salz-Jod-Algen-Möwenscheiße-Note, die Laphroaig so auszeichnet. Im Hintergrund präsentiert sich eine Honig-Zitrusnote sowie ganz viel Sahne, was ich beides eher dem Macallan zuordnen würde. Zusätzlich gibt es würziges Holz und eine für 46% erstaunlich pfeffrige Schärfe. Riecht erstmal wie ein „süffiger“ Laphroaig.

Geschmack:

Auf der Zunge begrüßen mich erstmal getorfter Waldhonig, salziges Bitter Lemon und ein malziger Aschenbecher. Der Whisky hat im Mund deutlich mehr Rauch als in der Nase, aber das macht ihn nicht unangenehm sondern an der Stelle eher wieder zu einem typischen Laphroaig. Untypisch dagegen sind der deutliche Honig und der eher cremige Geschmack. Bittere Eiche, dunkles Malz und Nougat sind ebenfalls mit dabei, halten sich aber im Hintergrund. Wie schon in der Nase gilt auch hier: das ist ein süffiger Laphroaig.

Abgang:

Mittellang, mit kalter Asche, alter Eiche, Rührkuchen und hmm…..Brackwasser mit Honig.

Fazit:

Dieser Double Barrel ist ein entspannter, cremiger, junger Laphroaig, während der Macallan hier lediglich Sahne und Honig einbringt, ansonsten aber vom Laphroaig einfach überrollt wird. Insgesamt ist das sicherlich kein Wunder-Whisky, was ich aber anhand der Kombination des Preises, des Alters und der Base-Noten auch nicht erwartet hatte. Er ist aber sehr ordentlich, sehr solide und richtig gut trinkbar. Wird nicht täglich ins Glas kommen, aber trotzdem wohl nicht allzu lange halten.
Share by: